Bekunis Dragees dürfen nicht eingenommen werden:
- wenn Sie allergisch gegen Sennesfrüchte oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind,
- bei Darmverschluss, Darmverengung und -lähmung,
- bei Blinddarmentzündung (Appendizitis),
- bei akut-entzündlichen Darmerkrankungen (zum Beispiel Morbus Crohn, Colitis ulcerosa),
- bei Bauchschmerzen unbekannter Ursache,
- bei schwerem Flüssigkeitsverlust (schwerer Dehydratation mit Wasser- und Elektrolytverlusten, Hypokaliämie),
- von Kindern unter 12 Jahren,
- wenn Sie schwanger sind oder stillen.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bevor Sie Bekunis Kräutertee einnehmen.
Achten Sie auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr bei der Einnahme.
Das Auftreten von Durchfall ist ein Zeichen von Überdosierung.
Falls eine geringere Dosierung, als in einem Bekunis Dragee enthalten ist, notwendig sein sollte, steht Bekunis tassenfertiger Tee zur Verfügung.
Patienten, die Herzglykoside (Mittel zur Stärkung der Herzmuskelkraft), Antiarrhythmika (Mittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen), Arzneimittel, die zu einer QT-Verlängerung (Verlängerung der Reizleitung des Herzens) führen können, Entwässerungsmittel, Adrenokortikosteroide oder Süßholzwurzel einnehmen, müssen vor der Einnahme von Bekunis Dragees mit ihrem Arzt sprechen.
Da eine längerfristige Anwendung zu vermeiden ist, sollte das Therapieziel die Erreichung einer normalen Verdauung ohne Abführmittel sein.
Eine medikamentöse Behandlung der Verstopfung soll nur erfolgen, wenn eine entsprechende ballaststoffreiche Ernährung nicht zum Ziel führt.
Falls Sie Abführmittel jeden Tag benötigen, sollte Ihr Arzt die Ursache der Verstopfung ermitteln.
Eine längerfristige Einnahme von Abführmitteln (länger als 1-2 Wochen) sollte vermieden werden.
Wenn während der Anwendung dieses Arzneimittels die Beschwerden bestehen bleiben oder sich verschlimmern muss ein Arzt aufgesucht werden.
Eine Anwendung länger als 1-2 Wochen darf nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.
Wie alle Abführmittel dürfen Bekunis Dragees nicht ohne Rücksprache mit einem Arzt eingenommen werden, wenn Sie an Kotstauung (Koprostase) und akuten oder andauernden Magen-Darm-Beschwerden wie zum Beispiel Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen leiden, weil diese Beschwerden Anzeichen für einen drohenden oder bestehenden Darmverschluss sein können.
Falls Bekunis Dragees bei Erwachsenen, die den Stuhl nicht zurückhalten können, angewendet wird, sollten Patient und Pflegepersonal darüber informiert werden, die Vorlage regelmäßig zu wechseln, um einen längeren Hautkontakt mit dem Kot zu vermeiden.
Löst die Anwendung von Bekunis Dragees regelmäßig krampfartige Darmbeschwerden aus, so handelt es sich vermutlich um eine spastische Verstopfung.
Bei Schmerzen, die regelmäßig während der Anwendung von Abführmitteln auftreten, muss ein Arzt aufgesucht werden.
Falls Sie an einer Nierenerkrankung leiden, sollten Sie besonders auf mögliche Störungen im Elektrolythaushalt achten.
Bekunis Dragees sind nicht zur Reduktion des Körpergewichts geeignet.
Gewöhnungseffekte sind bei kurzfristiger Anwendung nicht bekannt. Der regelmäßige Gebrauch von Abführmitteln kann aber die Empfindlichkeit der Darmschleimhaut soweit herabsetzen, dass der gewünschte Erfolg nur mehr über eine Dosissteigerung erreicht werden kann und es zu einer Abhängigkeit von Abführmitteln kommt.
Eine Verfärbung des Harns kann zur Fehlinterpretation bei Harnuntersuchungen führen.
Einnahme von Bekunis Dragees zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Bei längerfristigem Gebrauch/Missbrauch ist durch Kaliummangel eine Verstärkung der Wirkung von Herzglykosiden (Mittel zur Stärkung der Herzmuskelkraft) sowie eine Interaktion mit Antiarrhythmika (Mittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen) und Arzneimitteln, die zur Kardioversion eingesetzt werden (z.B. Chinidin) sowie mit Arzneimitteln, die zu einer QT-Verlängerung (Veränderung der Reizleitung des Herzens) führen können, möglich. Die Kaliumverluste können durch die gleichzeitige Anwendung von Diuretika (Entwässerungsmittel), Adrenokortikoiden oder Süßholzwurzel verstärkt werden.
Bekunis Dragees enthalten Laktose, Saccharose und Glucosesirup .Bitte nehmen Sie Bekunis Dragees erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.
Nebenwirkungen
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Erkrankungen des Magen / Darm – Trakts:
Die Einnahme kann zu Bauchschmerzen, Krämpfen und Durchfall führen, insbesondere bei Patienten mit Reizdarm.
Diese Beschwerden treten aber im Allgemeinen als Folge einer Überdosierung auf, so dass in diesen Fällen eine Dosisreduktion erforderlich ist.
Es können auch verfärbter Stuhl, Erbrechen und rektale Blutungen auftreten.
Des Weiteren kann bei nicht bestimmungsgemäßem, lang dauernden Gebrauch eine Verfärbung (Pigmentierung) der Darmschleimhaut (Pseudomelanosis coli) auftreten, die sich nach Absetzen von Bekunis in der Regel zurückbildet.
Erkrankungen der Haut und des Hautzellgewebes:
Überempfindlichkeitsreaktionen (Juckreiz, Bläschenbildung, lokaler oder generalisierter Hautausschlag) und Reizungen im Bereich des Anus können auftreten.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege:
Bei chronischem Gebrauch kann es zu Störungen des Wasser- und Elektrolythaushaltes und zu Eiweiß und Blut im Harn kommen.
Eine schwache Rotfärbung des Harns ist ohne Bedeutung.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Gelegentlich kann eine Verfärbung der Muttermilch auftreten.
Angaben über die Häufigkeit des Auftretens der Nebenwirkungen können nicht gemacht werden (Häufigkeit nicht bekannt, d. h. Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).